Mitarbeiter*innen der Mobilen Sozialen Arbeit im Öffentlichen Raum während eines Lockdowns

We care! So gesund leben wie möglich in Corona-Zeiten

Die Suchthilfe Wien sichert in der Corona-Krise die Grundversorgung von Menschen mit einer Suchterkrankung oder psychischen Erkrankungen.

Corona bringt alle Menschen an ihre Grenzen. Was ist aber mit denen, die tagtäglich auch ohne Pandemie aus verschiedenen Gründen an ihre Grenzen kommen?

  • Kein Dach über dem Kopf
  • Suchterkrankung
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Beschämung und Stigmatisierung von außen
  • Plötzlich veränderte Angebotsstruktur bei Tageszentren, Essensausgaben etc.
  • Leergefegte Straßen und somit weniger Passant*innen, die man um finanzielle Unterstützung bitten kann.

Wie kommen Menschen während einer Quarantäne zu ihren Medikamenten? Wie erhalten Menschen, die nicht terminfähig sind, einen Coronatest? Wer unterstützt Menschen auf der Straße bei der Einhaltung der Hygienemaßnahmen und dabei, auf ihre Gesundheit zu achten?

Unter dem Motto “We care!”

Wenn Menschen, die Unterstützung brauchen, nicht in die Suchthilfe beziehungsweise zu einer anderen Einrichtung wie Arztpraxis oder Apotheke kommen können, dann kommt die Suchthilfe eben zu ihnen. So wurde seitens Suchthilfe Wien auf die Herausforderungen der Corona-Zeit reagiert, um sicherzustellen, dass Menschen mit einer Suchterkrankung, einer anderen psychischen Erkrankung oder Wohnungslosigkeit mit dem Notwendigsten wie Medikamente, Infektionsprophylaxe, Hygienematerialien, Essen etc. versorgt sind. Die wichtigsten Infos zu Selbstschutz und Angeboten in Wien wurden ebenso weitergegeben.

Aufsuchende Notversorgung

Menschen, die suchtkrank sind beziehungsweise an psychischen Erkrankungen leiden, benötigen auch während einer Quarantäne Medikamente und Safer-Use-Material. Per Telefonanruf kann eine Person in Quarantäne oder aus der psychosozialen beziehungsweise medizinischen Betreuung dem geschulten Personal der Suchthilfe Wien einen Bedarf melden. Nach ärztlicher Abklärung und gegebenenfalls einer Überprüfung durch MA 15 werden die Medikamente in der Apotheke abgeholt und der Quarantäne-Adresse zugestellt.

Care Pakete und Informationen

Menschen auf der Straße werden in der Pandemie mittels Care Paketen unterstützt: Mit aufwärmbaren Instant-Gerichten, lang haltenden Lebensmitteln, Wasserflaschen, Händedesinfektionsmitteln und Masken sowie Informationen zum Selbstschutz (und -wert) sowie zum Schutz anderer (in bis zu 8 Sprachen) als auch mit Infos zu bestehenden Angeboten und Anlaufstellen während der Pandemie: Welche Essensausgabe/Notschlafstelle hat im Lockdown geöffnet? Was tun, wenn ich denke, dass ich Covid-19 habe? Auf was muss ich besonders achten, wenn ich eine Suchterkrankung habe? Wo bekomme ich so eine FFP2-Maske? Ganz zentral ist die Botschaft: “Du bist wertvoll. Dein Leben zählt. Schütze dich und andere!”

Infomaterial und Plakate

Pop-up-Testen im Jedmayer

Für Menschen, für die aufgrund ihrer Suchterkrankung eine Anmeldung beim regulären Testangebot nicht möglich (mit zu vielen Barrieren verbunden) ist, wurde im Jedmayer Tageszentrum und in der Notschlafstelle regelmäßig eine Pop-up Teststation mit Antigen-Schnelltestungen aufgebaut, um auch diesen Personen eine niedrigschwellige Testoption ohne Termin zu ermöglichen. Klient*innen melden sich bei den Sozialarbeiter*innen am Infopoint und können anschließend sofort zur Popup-Station gehen und so nach 15 bis 20 Minuten ihr Ergebnis erhalten, anonym oder auf Wunsch mit Bestätigung.

Projekt-Info

Koordinierende Organisation: Suchthilfe Wien gemeinnützige GmbH

Kooperationspartner*innen: Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe, MA15, niedergelassene Ärzt*innen und Apotheken

Kontakt:
Sonja Grabenhofer
Telefon: 01 4000-53612
E-Mail: office@suchthilfe.at

Website: www.suchthilfe.wien

Das Projekt unterstützt folgendes Gesundheitsziel:

Ziel 7: Psychosoziale Gesundheit der Wiener Bevölkerung stärken