Wiener Wundnetz

Chronische Wunden entstehen multifaktoriell und treten oft im höheren Lebensalter auf. Das Wiener Wundnetz soll Betroffene rascher und effizienter versorgen.

Häufige Ursachen für chronische Wunden sind Grunderkrankungen wie etwa verschiedene Gefäßerkrankungen und Diabetes Mellitus.

Wundheilungsstörungen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie über einen längeren Zeitraum, das heißt über mehrere Wochen oder Monate, schlecht oder gar nicht heilen. Der Aufwand zur Diagnostik und Behandlung ist groß und Menschen mit chronischen Wunden sind oftmals in ihrer Lebensqualität stark eingeschränkt

Neue Strukturen zur besseren Versorgung

Die Herausforderung bei der Versorgung besteht unter anderem darin, die systembedingten Schnittstellenprobleme zwischen den einzelnen Gesundheitsdienstleistungsbereichen zu überwinden. Wundbehandlung ist multiprofessionell und interdisziplinär: In der Regel arbeiten verschiedene medizinische Disziplinen und Angehörige unterschiedlicher Gesundheitsberufe zusammen. Durch das Projekt Wiener Wundnetz werden Strukturen geschaffen, um die Situation für Betroffene künftig zu verbessern.

Auf- und Ausbau von niederschwelligen Versorgungsangeboten

Ziel ist der flächenmäßige Auf- und Ausbau von niederschwelligen Versorgungsangeboten am „Best Point of Service“. Seit 2020 gibt es eine chirurgische Gruppenpraxis im 22. Bezirk exklusiv für Wundbehandlungen. Sie ist ein gemeinsames Landeszielsteuerungsprojekt zwischen der Österreichischen Gesundheitskasse und der Stadt Wien.

Die Praxis versorgt seither hauptsächlich Menschen mit chronischen Wunden. Weitere Standorte sind in allen Wiener Versorgungsregionen in Planung. Anfang 2024 soll das zweite Wundzentrum eröffnen. Durch regelmäßige Treffen im Rahmen des Wiener Wundnetzes soll die Vernetzung von Gesundheitsdienstleistungen gefördert werden.

Konzentration und Spezialisierung als Lösung

Das Leistungsangebot der Wundzentren geht aufgrund des hohen Spezialisierungsgrades über die medizinische Grundversorgung hinaus. Durch die Konzentration der personellen und strukturellen Ressourcen auf chronische Wunden ist eine hohe Expertise auf diesem Gebiet vorhanden.

Wundzentren ersparen den Patient*innen durch ihr erweitertes Leistungsangebot Zeit und unnötige Wege. Somit können auch komplexere Fälle optimal und effizient behandelt werden. Wundzentren bieten somit eine abgestufte Versorgung mit hoher medizinischer Qualität für die Wiener Bevölkerung. Durch die Spezialisierung auf moderne Wundversorgung und der damit notwendigen Vor- und Nachsorge im Behandlungsprozess, stellen Wundzentren auch ein wichtiges koordinierendendes und steuerndes Bindeglied zwischen dem stationären- und niedergelassenen Bereich dar.

Projekt-Info

Koordinierende Organisation: Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK)

Kooperationspartnerin: Wiener Gesundheitsfonds

Kontakt:

ÖGK: Dr.in Birgit Kraft
E-Mail: birgit.kraft@oegk.at
Telefon: +43 5 0766-10 1247

MA 24: Tanja Fruhmann, MA
E-Mail: tanja.fruhmann@wien.gv.at
Telefon: +43 1 4000 84206

Website: derzeit im Aufbau

Das Projekt unterstützt folgende Gesundheitsziele:

Ziel 3: Selbstständigkeit und Lebensqualität bis ins hohe Alter fördern und erhalten
Ziel 4: Integrierte Versorgung etablieren