Vienna Hobby Lobby - Gratis Freizeitkurse für Jugendliche

Die Vienna Hobby Lobby bietet Jugendlichen aus sozioökonomisch benachteiligten Communities kostenlose Freizeitkurse.

400.000 Kinder und Jugendliche in Österreich sind armutsgefährdet. Sie kämpfen mit den Auswirkungen ihrer Situation. Armut zeigt sich nicht nur in finanzieller Hinsicht. Sie produziert auch reale Ausschlüsse, etwa beim Zugang zu Bildung oder Sport in der Freizeit. Benachteiligungen in altersentsprechenden Entwicklungen sind die Folge.

Viele Jugendliche als Couch-Potatoes

Zu viele Jugendliche verbringen ihre Zeit nach der Schule oder am Wochenende auf der Couch, vor dem Fernseher oder am Smartphone. Dadurch fehlen ihnen Bewegung und der Austausch mit Gleichgesinnten, sowie der Zugang zu einem attraktiven Alternativprogramm am Nachmittag.

Das bestehende Angebot ist in der Regel mit hohen Kosten verbunden. Für die Eltern unserer Zielgruppe ist es somit nicht leistbar. Dadurch fehlt den Jugendlichen auch das Wissen über verschiedene Sportarten und die Möglichkeit sich in der Freizeit auszutoben.

Sport und kreative Angebote zum Kennenlernen

Die Vienna Hobby Lobby hat sich das Ziel gesetzt, diese Lücke im System zu schließen. Der Verein will Veränderung bewirken, indem er kostenlose Freizeitkurse im sportlichen und kreativen Bereich für Jugendliche aus sozioökonomisch benachteiligten Communities anbietet.

Der Fokus liegt auf physischer und psychischer Gesundheit sowie einem niederschwelligen Kennenlernen von neuen Hobbies und Sportarten. Das Projekt hat einen starken inkludierenden Charakter: rund 90% der Teilnehmer*innen weisen einen Migrations- oder Fluchthintergrund auf.

Abwechslung, soziale Kontakte und Weiterbildung

Im Rahmen des Kursangebots für Schüler*innen von Mittelschulen im Alter von 10 bis 16 Jahren entsteht Begeisterung und Inspiration. Das Ausleben und Austoben im sportlichen Bereich bringt Abwechslung in den Alltag der Kursteilnehmer*innen.

Zudem verbessern die Bewegungsangebote ihre schulischen Konzentrations- und Leistungsmöglichkeiten sowie ihre physische und psychische Gesundheit. Darüber hinaus bietet die Vienna Hobby Lobby einen geschützten Raum, wo Jugendliche eine erwachsene Bezugsperson außerhalb der eigenen Familie zur Ansprache finden.

Neue Standorte und breiteres Angebot ab Herbst 2021

Seit 2019 wurden mehr als 1.000 Jugendliche in Favoriten und Brigittenau erreicht. Sie haben in über 80 verschiedenen Kursen eine sinnvolle Weiterbildung in der Freizeit gefunden. In der letzten Kursphase gab es in Favoriten über 400 Anmeldungen auf 250 freie Plätze. Die Tätigkeit im 10. Bezirk wurde daher weiter ausgebaut. 2020 wurde ein Standort im 20. Bezirk eröffnet. Im Herbst 2021 starteten zwei weitere Standorte in Ottakring und in der Landstraße an der Grenze zu Simmering.

Von Yoga bis Kickboxen

Jede Kursphase dauert regulär 12 bis 14 Wochen. Die Jugendlichen wählen aus einem breiten Angebot wie etwa Basketball, Kickboxen, Tanzen, Yoga und vieles mehr. Darüber hinaus gibt es verschiedene Workshops mit Partner*innen-Organisationen wie Rugby Open Borders oder Ultimate Vienna.

Im Sommer wird zusätzlich eine zweiwöchige Ferienbetreuung in Kooperation mit Teach for Austria angeboten. Die Jugendlichen können in bisher unbekannte Kurse eintauchen, sich inspirieren lassen und über mehrere Monate hinweg ein neues Hobby erlernen.

80% der Jugendlichen geben an, dass sie ihren Sport oder ihr Hobby auch nach den Kursen der Vienna Hobby Lobby weiter verfolgen möchten. Sie planen, sich mit den neu gewonnen Freund*innen in ihrer Freizeit zu treffen, um die Sportart weiterhin auszuüben.

Youth Leaders Programm – Ausbildung für Jugendliche

Das ehrenamtliche Engagement der Kursleiter*innen trägt ebenfalls zur nachhaltigen Vorbildwirkung bei. Einige Jugendliche fühlen sich inspiriert, etwas an die Gesellschaft zurückzugeben und selbst einen sportlichen Kurs für andere Jugendliche anzubieten.

Daher bietet die Vienna Hobby Lobby seit Herbst 2021 das Youth Leaders Programm an, bei dem Jugendliche zu Co-Kursleiter*innen ausgebildet werden.

Somit entsteht eine Community, die sich gegenseitig unterstützt und begleitet. Kursleiter*innen haben die Möglichkeit, sich nachhaltig zu engagieren und die Potenziale von jungen Menschen zu fördern.