WAALTeR erforschte technische Assistenz im Alter – Projektergebnisse
Das Forschungsprojekt WAALTeR untersuchte in 83 Testhaushalten, ob und wie technische Unterstützung die Lebensqualität im Alter steigern kann. Die Erkenntnisse flossen in ein marktgerechtes Assistenzsystem ein.
Digitalisierung schließt einen Großteil der über 65-jährigen Seniorinnen und Senioren von vielen nützlichen Erleichterungen im Alltag aus. Das Forschungsprojekt WAALTeR erprobte und analysierte, wie Technologien für Sicherheit, Gesundheit und soziale Kontakte leicht handhabbar für SeniorInnen aufbereitet werden können.
Forschungsziel: Technologie für alle
WAALTeR steht für Wiener AAL-Test-Region. AAL (Active and Assisted Living) bedeutet altersgerechte Assistenzsysteme für ein aktives, unabhängiges und selbstbestimmtes Leben. Das Projekt erforschte von Dezember 2016 bis November 2019, ob Technologie-Unterstützung die Lebensqualität von Seniorinnen und Senioren steigert. Dazu wurden 83 Testhaushalte mit Technologien und Services ausgestattet, serviciert und evaluiert.
Projektziele waren dabei:
- Rahmenbedingungen für ein möglichst autonomes Leben zu schaffen
- Die Verweildauer in den eigenen vier Wänden beziehungsweise im selbst gewählten Umfeld zu verlängern
- höhere digitale Fertigkeiten zu erlangen
- Alterseinsamkeit durch den sozialen Prozess und den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zu vermindern
- Bewusstseinsbildung für aktives Altern und Prävention
- Bewusstseinsbildung in der Stadt Wien
Projektablauf
Die Technologien wurden zunächst in 4 Info-Cafés präsentiert und von einer Gruppe älterer Menschen ausgewählt und auf Tablets integriert, um einen möglichst niederschwelligen Zugang (single sign on) zu gewährleisten. Eine Smart Watch deckte zusätzlich den mobilen Notruf ab. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern standen die Geräte für 18 Monate zur Verfügung. Dabei testeten zwei Kleingruppen die Sturzerkennung (innen) und ein Telemedizin-Paket. Blutdruck und Blutzucker-Messwerte wurden auf dem Tablet dokumentiert und an die allgemeinmedizinische Betreuung weitergeleitet.
Im weiteren Projektverlauf wurden insgesamt 29 Info-Cafés, 16 Aufklärungsveranstaltungen zur Einverständniserklärung und 11 Geräteeinschulungen durchgeführt. Begleitend wurden 45 Stammtische für alle Test- und Vergleichsgruppen durchgeführt. Dabei konnten die Teilnehmenden offene Fragen klären und gemeinsam üben. Ergänzend wurden 20 Veranstaltungen und drei Workshops mit relevanten Themen durchgeführt.
Eine Telefonhotline stand fünf Tage pro Woche für Rückfragen zur Verfügung.
Projektergebnisse und Ausblick
Aufgrund der Testauswertung wurde ein Geschäftsmodell und ein Pflegekonzept entwickelt. WAALTeR selbst ist aus Kostengründen nicht auf dem Markt erhältlich. Die Erkenntnisse aus dem Projekt und anderen Testregionen flossen aber in das marktfähige Modell JAMES ein.
Projekt-Info:
Koordinierende Organisation: UIV – Urban Innovation Vienna GmbH
Kontakt:
DIin Julia Sauskojus
Telefon: 01 4000 84271
E-Mail: sauskojus@urbaninnovation.at
KooperationspartnerInnen: Fonds Soziales Wien, Johanniter Forschung und Ausbildung gGmbH, Wiener Sozialdienste Alten- und Pflegedienste GmbH, cogvis Software und Consulting GmbH, Vitakt – sozialer Notrufdienst GmbH, FragNebenan GmbH, ilogs Mobile Software GmbH, TU Wien Informatics (Human Interaction Group), Austrian Institute of Technology (AIT), Wirtschaftspsychologische Unternehmensberatung GmbH (WPU) mit Bernhard Rupp, Professor und Lehrbeauftragter an diversen (Fach)Hochschulen für Public Health
Website: www.waalter.wien
Das Projekt unterstützt folgende Gesundheitsziele:
Ziel 3: Selbstständigkeit und Lebensqualität bis ins hohe Alter fördern und erhalten
Ziel 5: Gesundheitskompetenz der Wiener Bevölkerung stärken