Ziel 3: Selbstständigkeit und Lebensqualität bis ins hohe Alter fördern und erhalten
Das dritte Wiener Gesundheitsziel steht im Zeichen der Förderung von Selbstständigkeit und Lebensqualität bis ins hohe Alter.
Im Zuge der gesellschaftlichen Entwicklung nimmt der Anteil an alten Menschen in der Bevölkerung zu. Bis 2030 wird der Anteil der über 64-Jährigen auf 24 Prozent prognostiziert.
Es ist daher von hoher volkswirtschaftlicher Relevanz, Rahmenbedingungen zu schaffen, die alte Menschen in die Lage versetzen, so lange wie möglich gesund und selbstständig bei hoher Lebensqualität zu leben.
Ein 2014 in Wien geborenes Mädchen konnte mit 82,6 Lebensjahren rechnen, ein Bub mit 77,7 Lebensjahren. Es wird angenommen, dass die Lebenserwartung der Wienerinnen und Wiener weiter steigen wird. Ebenso steigt die Anzahl der Jahre, in denen Frauen und Männer in Wien bei guter Gesundheit leben. Im Jahr 2014 wurde die Zahl der gesunden Lebensjahre auf 65,2 Jahre für Männer und 64,4 Jahre für Frauen geschätzt (Wiener Gesundheitsbericht 2016). Insbesondere im höheren Alter spielt der Genderaspekt eine wichtige Rolle. Bei der Bevölkerung über 60 Jahre überwiegt der Anteil der Frauen mit 56,5 Prozent. Bei Personen über 75 Jahren liegt der Anteil bei 63,3 Prozent. Frauen sind mit zunehmendem Alter häufiger alleinstehend und im höheren Alter die am stärksten von Armut gefährdete Gruppe.
Die Wiener Gesundheitsziele wollen positive Entwicklungen weiter unterstützen. Konkret soll erreicht werden, dass Menschen so lange wie möglich selbstbestimmt und leistbar wohnen können. Sie sollen dafür jene Unterstützung bekommen, die sie benötigen. Für den Erhalt der psychischen und körperlichen Gesundheit, ist die aktive Teilnahme am privaten und öffentlichen Leben wichtig. Rasche geriatrische Rehabilitation und Remobilisation verhindern, dass Menschen die Fähigkeit zum selbststständigen Leben frühzeitig verlieren. Aus diesen Gründen wurden folgende Wirkungsziele festgelegt:
Wirkungsziele
- Differenzierte, bedarfsgerechte Wohnformen im Hinblick auf selbstbestimmtes, leistbares Wohnen fördern
- Eine sinnhafte soziale, politische, ökonomische, kulturelle Teilhabe an der Lebenswelt für alte Menschen ermöglichen
- Physische und psychische Gesundheit bis in das hohe Alter fördern
- Chancengleichheit beim Zugang zu sektorenübergreifender geriatrischer Rehabilitation und Remobilisation schaffen, um bleibende Pflegebedürftigkeit hinauszuzögern