Sechs Personen machen auf einer Wiese Turnbewegungen

Programm Gesunde Bezirke – 2016 bis 2019

In benachteiligten Grätzeln fördert die Wiener Gesundheitsförderung mit niederschwelligen Angeboten und Aktivitäten die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung.

Problemstellung und Ausgangslage

Gesundheitsförderung in „Gesunden Grätzeln“ basiert auf der Erkenntnis, dass in der Umwelt eines Menschen sowohl wesentliche Belastungsfaktoren als auch wichtige Unterstützungsmöglichkeiten zu finden sind. Deshalb forciert die Wiener Gesundheitsförderung mit dem dreijährigen Programm „Gesunde Bezirke“ ihre Aktivitäten in benachteiligten Wiener Stadtteilen – auf Verhaltens- und Verhältnisebene.

Anhand sozioökonomischer Daten wurden für die bereits dritte Phase des Programms (Oktober 2016 bis Oktober 2019) die neun Bezirke 2, 5, 6, 10, 15, 16, 20, 21 und 22 als „Gesunde Bezirke“ definiert.

Ziele der Maßnahme

  • Gesundheit in Lebenswelten fördern
  • Gesündere Lebenswelten gestalten
  • Gesündere Lebensstile fördern
  • Gesundheitskompetenz der Bevölkerung stärken

Inhalt, Herangehensweise und Methode

Der Fokus des Programms „Gesunde Bezirke“ liegt in der 3. Phase auf den Themen „Gesunde Kinder“, „Gesunde Jugendliche“ und „Gesunde Nachbarschaft“. Jedes Thema wird in jedem Bezirk durch KooperationspartnerInnen der Wiener Gesundheitsförderung umgesetzt – allerdings in verschiedenen Umsetzungsvarianten.

Modul „Gesunde Kinder im Grätzel“

„Kinder-Gesundheitsstraße“: Für die Kinder-Gesundheitsstraße werden Ideen der Gesundheitsstraße und der Spielstraße gekoppelt. Kinder erarbeiten im Rahmen der Parkbetreuung jährlich ein bis zwei Gesundheitsbausteine (interaktive Elemente, welche Kinder zur spielerischen Auseinandersetzung mit einem Gesundheitsthema anregen). Zum Ende der jährlichen Entwicklung findet eine öffentliche Kinder-Gesundheitsstraße statt, in der die Gesundheitsbausteine allen Kindern des Bezirks zugänglich gemacht werden.

„WOW! – Wohlfühlen in Wien“: Im Rahmen der Parkbetreuung werden Kinder befähigt, ihre Lebensräume besser kennen zu lernen bzw. neue Räume im Bezirk für sich zu erschließen. Dazu erhalten sie Tools und Möglichkeiten an die Hand, mit denen sie sich auf Erkundungstouren begeben können und bei denen sie erarbeiten, was Gesundheit in der Lebensumgebung für sie bedeutet. Die Ergebnisse werden aufbereitet und in einer Präsentation PolitikerInnen und/oder einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt.

Modul „Gesunde Jugendliche im Grätzel“ (mit Fokus auf vulnerable Gruppen)

„City Challenge – Die Gesundheitstour durch den Bezirk“: Im Rahmen dieser Maßnahme haben Jugendliche die Möglichkeit, ihren Lebensraum besser und vielleicht auch ganz neu kennenzulernen und sich dabei spielerisch mit unterschiedlichsten Aspekten eines gesunden Lebens auseinanderzusetzen. Die City Challenges werden von Jugendlichen bezirksspezifisch zusammengestellt und danach anderen Jugendlichen im Gruppenverbund präsentiert. Zur Verfügung gestellte Arbeitsmaterialien dienen zur inhaltlichen Vor- und Nachbereitung der Touren. Abschließend werden die Erfahrungen der Jugendlichen mit VertreterInnen der Bezirksvorstehung erörtert.

„Jugendgesundheitskonferenz 2.0“: Diese Umsetzungsvariante stellt eine Weiterentwicklung der Jugendgesundheitskonferenzen aus Phase 2 dar, etwa indem die Altersgruppe auf ältere Jugendliche ausgedehnt wurde, eine stärkere Partizipation der Jugendlichen insgesamt erfolgt und zusätzlich eine stärkere Einbindung der Organisationen des Bezirks im Rahmen der Jugendgesundheitskonferenz vorgesehen ist.

Modul „Gesunde Nachbarschaft“ (mit Fokus auf ältere Menschen)

„Gesund Leben im Grätzel“: Gemeinsam mit BewohnerInnen und MultiplikatorInnen werden interaktive Workshops rund um die Themen „Gesunde Nachbarschaft“ und Gesundheitsförderung entwickelt. Im Zuge der Umsetzung der Workshopreihen werden gesundheitsfördernde Initiativen gemeinsam mit den BewohnerInnen erarbeitet. Die Ergebnisse werden sowohl der bezirkspolitischen Ebene als auch in einer abschließenden bezirksübergreifenden Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert.

„Gesunde Nachbarschaftsnetzwerke“: In diesem Modell werden innerhalb einer kleinräumigen Wohngegend generationenübergreifend Nachbarschaften gestärkt. Durch die Initiierung und Aktivierung von Netzwerken und die anschließende Umsetzung gesundheitsfördernder Initiativen werden Netzwerke mit Nachhaltigkeit errichtet.

Förderschiene „Ihre gesunde Idee“

Um weitere Aktivitäten zu ermöglichen, wurde die niederschwellige Förderschiene „Ihre gesunde Idee für den Bezirk!“ ins Leben gerufen. Dabei werden Bewohnerinnen und Bewohner sowie regionale Organisationen motiviert, mit der Umsetzung von Kleinprojekten (sogenannten Grätzel- und Kooperationsinitiativen) das eigene Lebensumfeld ein Stück gesünder zu gestalten. Das Programm „Gesunde Bezirke“ basiert auf einer engen Kooperation auf Stadt- und Bezirksebene mit lokalen Institutionen sowie mit Bewohnerinnen und Bewohnern.

Projekt-Info

Koordinierende Organisation: Wiener Gesundheitsförderung – WiG

Kontakt:
Mag.a Veronika Mayr
E-Mail: veronika.mayr@wig.or.at
Telefon: 01 4000 76959

Website: www.wig.or.at

Das Projekt unterstützt folgende Gesundheitsziele:

Ziel 1: Von Anfang an gesundheitliche Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche erhöhen
Ziel 5: Gesundheitskompetenz der Wiener Bevölkerung stärken
Ziel 8: Lebensraum Stadt weiter attraktivieren, Umweltbelastungen gering halten und Bewegung fördern