Bunte Grafik mit Schriftzug "Med Monday"

Med Monday “Schwangerschaft und Geburt” – Rückblick

Am 3. Dezember 2018 fand unter dem Motto „Weichen stellen für einen guten Start: Schwangerschaft und Geburt“ der Med Monday statt. Das Büro für Frauengesundheit und Gesundheitsziele stellte dabei einige Projekte und Maßnahmen vor.

Der Med Monday ist eine Veranstaltungsreihe der Wiener Ärztekammer in Kooperation mit der Gesellschaft der Ärzte in Wien. Bei der Veranstaltung am 3. Dezember 2018 im Billrothaus präsentierte das Büro für Frauengesundheit und Gesundheitsziele (MA 24) einen Teil ihres Programms unter dem Titel „Weichen stellen für einen guten Start: Schwangerschaft und Geburt“:

  • Gesprächsleitfaden – Beratung schwangerer Frauen beim Rauch- und Alkoholverzicht
  • Die Rolle der Pränataldiagnostik in der Schwangerschaft
  • Wiener Grundsatzerklärung zur Spontangeburt – Die Chance auf Spontangeburt erhöhen
  • Perinatale Krisen – Psychische Belastungen während der Schwangerschaft und nach der Geburt

Gesprächsleitfaden – Beratung schwangerer Frauen beim Rauch- und Alkoholverzicht

Zu Rauchen und Alkoholkonsum während der Schwangerschaft gibt es zahlreiche Mythen und falsche Informationen, die mitunter auch in die Beratung schwangerer Frauen einfließen. Sowohl in der Bevölkerung als auch beim Gesundheitspersonal werden die Risiken in der vorgeburtlichen Entwicklung unterschätzt. Vielfach werden Alkohol- und Tabakkonsum in Beratungsgesprächen gar nicht angesprochen.

Um zu gewährleisten, dass Frauen umfassend und medizinisch fundiert über die Folgen ihres Konsums informiert werden, wurde ein Gesprächsleitfaden für medizinisches Personal, Hebammen, Ordinationsassistentinnen und -assistenten erstellt. Der Leitfaden soll sie dabei unterstützen, dieses heikle Thema anzusprechen. Dadurch können Frauen besser motiviert werden, auf Zigaretten und Alkohol während der Schwangerschaft zu verzichten.

Die Rolle der Pränataldiagnostik in der Schwangerschaft

Das Thema Pränataldiagnostik ist im Zuge einer Schwangerschaft allgegenwärtig. Untersuchungen, die über die üblichen Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen hinausgehen werden immer selbstverständlicher.

Schwangere Frauen müssen darüber nachdenken, ob und welche pränatal-diagnostische Untersuchungen sie machen möchten. Mit der Entscheidung für diese Untersuchungen muss sich die Frau oder das Paar damit auseinandersetzen, wie im Falle eines auffälligen Befundes umzugehen ist. Das ist eine schwerwiegende, individuelle Entscheidung, für die es Information und Beratung braucht.

Wiener Grundsatzerklärung: Die Chance auf Spontangeburt erhöhen

Weltweit ist eine steigende Tendenz von Kaiserschnitten zu beobachten. Auch in Wien ist die Kaiserschnittrate in den letzten Jahren laufend gestiegen und liegt derzeit bei knapp unter 30 %. Eine Kaiserschnittrate von über 10 % bringt nach der WHO, über die gesamte Population gesehen, keine Vorteile für die mütterliche und kindliche Gesundheit.

In den Wiener Gesundheitszielen wurde daher beschlossen, den Trend zum Kaiserschnitt zu stoppen und die Chance auf Spontangeburt zu erhöhen. Als Zielwert wurde eine Kaiserschnittrate von 25 % bis zum Jahr 2025 festgelegt.

In Wien widmete sich eine hochkarätig zusammengesetzte, interdisziplinäre Gruppe von Expertinnen und Experten dem Thema, um gemeinsam Maßnahmen zur Förderung der Spontangeburt zu entwickeln. Das Ergebnis ist die „Wiener Grundsatzerklärung zur Spontangeburt: Die Chance auf Spontangeburt erhöhen“, deren Wichtigkeit im Rahmen des Med Monday erneut dargelegt wurde.

Perinatale Krisen

Für viele, professionell in der Geburtshilfe und Pädiatrie Tätigen, sind psychische Erkrankungen in der Schwangerschaft und postpartal oft schwierig einzuschätzen. Daher wurde das Thema „Psychische Belastungen während der Schwangerschaft und nach der Geburt“ am Med Monday aufgegriffen. Dabei wurde ein Überblick über psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angsterkrankungen oder Psychosen und deren Erscheinungsbild in der Peripartalzeit gegeben.

Die wichtigsten Herausforderungen in der Praxis sind:

  • Erkennung frühzeitiger Anzeichen für postpartale Depressionen
  • Kennenlernen von Möglichkeiten und Techniken, mit Patientinnen über ihre psychischen Probleme zu sprechen
  • Erweiterung der Handlungskompetenz im Umgang mit dieser Patientinnengruppe

Downloads

Pränatal-Diagnostik. Untersuchungen in der Schwangerschaft, 2018: 2 MB PDF
Wiener Grundsatzerklärung zur Spontangeburt: Die Chance auf Spontangeburt erhöhen, Wien 2018: 600 KB PDF
“eigentlich sollte ich glücklich sein…” Psychische und soziale Belastungen in der Schwangerschaft und nach der Geburt, 2017: 4,7 MB PDF
Checkliste: Perinatale Krisen und postpartale Depression. Risikoeinschätzung für GynäkologInnen und Hebammen in geburtshilflichen Ambulanzen, 2015: 2 MB PDF
Checkliste: Perinatale Kristen und postpartale Depression. Risikoeinschätzung für GynäkologInnen in niedergelassenen Ordinationen, 2015: 850 KB PDF