Prof.in Dr.in Gabriele Dennert und María do Mar Castro Varela

Lesbische und bisexuelle Gesundheit

Unter dem Titel „Wir behandeln alle gleich!“ beschäftigte sich am 16. November 2018 eine Konferenz in Wien mit Fragen zur Gesundheit von lesbischen und bisexuellen Frauen.

Wenig ist über gesundheitsbezogene Bedürfnisse und spezifische Krankheitsrisiken von lesbischen und bisexuellen Frauen bekannt. Sie finden im Gesundheitssystem keine gesonderte Berücksichtigung (Österreichischer Frauengesundheitsbericht 2010/2011).

In einer gemeinsamen Konferenz des Wiener Programms für Frauengesundheit und der Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen am 16. November 2018 in Wien wurden unter anderem folgende Fragen erörtert:

  • Welche Studien- und Forschungsergebnisse gibt es zu diesem Thema?
  • Reicht es aus, alle gleich zu behandeln?
  • Sind die Angebote im Gesundheitsbereich wirklich für alle gleich gut nutzbar?
  • Welche Auswirkungen haben Diskriminierungs- und Marginalisierungserfahrungen auf die psychische und physische Gesundheit?

Ausgewählte Ergebnisse

  • 1990 hat die WHO beschlossen, Homosexualität nicht mehr als psychische Krankheit zu definieren. Mit der Abschaffung der „Störung Homosexualität“ ist allerdings noch keine „Gesundsprechung“ verbunden. Der Krankheitsdiskurs wirkt weiter
  • Nach wie vor bestehen für lesbische und bisexuelle Frauen rechtliche und soziale Ungleichheiten. Dies beeinflusst die Gesundheit.
  • Lesben erleben Mikroaggressionen in der medizinischen Versorgung (Dennert, 2005). 20% gaben an, vom medizinischen Fachpersonal respektlos behandelt worden zu sein (Studie von LesMigras, 2012)