Junge Menschen spielen in einem Ballspielkäfig am Margaretengürtel Basketball

„Gesundheit beim Wort genommen“ – Drei Fragen an: Jutta Kleedorfer

In der Rubrik „Gesundheit beim Wort genommen“ stellen wir Menschen, die sich für die Gesundheit der Wienerinnen und Wiener einsetzen, drei Fragen. Beantwortet hat sie diesmal Dipl.-Ing.in Jutta Kleedorfer, Projektkoordinatorin für Mehrfach- und Zwischennutzung bei der Abteilung Stadtentwicklung und Stadtplanung (MA 18).

Frau Dipl.-Ing.in Jutta Kleedorfer, Sie koordinieren seit 1998 die Nutzung von temporär nicht gebrauchten Flächen und Räumen in Wien. Wie hat sich Ihre Arbeit im Laufe der Zeit verändert?

Kleedorfer: Vom anfänglichen Schwerpunkt der Öffnung einzelner Schulhöfe für die Kinder der Umgebung durch Pilotprojekte hat sich die Thematik auf das grundsätzliche und strategische Ziel im Sinne der Smart City Wien-Strategie entwickelt und erweitert: mit urbanen Ressourcen sparsam umgehen, (Raum)-Potenziale aufspüren, Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten und Kreativität Platz geben, ungewöhnlichen und „vergessenen“ städtischen Räumen Sinn geben sowie Teilen und Gemeinsinn vor Eigennutz stellen.

Die Wiener Gesundheitsziele vertreten einen zielgruppen- und settingspezifischen Ansatz. Von welchen Zielgruppen wird das Angebot am meisten genützt?

Kleedorfer: Zu Beginn ging es vor allem um Kinder und Jugendliche und konkrete Spielmöglichkeiten. Mittlerweile wird „Spielräume erweitern“ in einer wachsenden Stadt viel breiter definiert und betrifft alle Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner sowie ihre Bewegungs- und Betätigungsmöglichkeiten. Eine zusätzliche neue große Zielgruppe sind die sogenannten „Kreativen“, die in zum Teil nur temporär verfügbaren Räumen zu günstigen Bedingungen starten und ihren Beitrag zur Stadtentwicklung leisten können.

Gesundheitsziel 8 lautet „Lebensraum Stadt weiter attraktivieren, Umweltbelastungen gering halten und Bewegung fördern“. Inwieweit knüpft Ihre Tätigkeit daran an?

Kleedorfer: Mit der knappen Ressource „städtischer Raum“ sparsam und effizient umzugehen hat ökologische und „atmosphärische“ Vorteile. Bewegung zu ermöglichen, neue Angebote setzen und damit lokale (Raumkonkurrenz-)Konflikte entschärfen zu können ist nicht nur gesund im eigentlichen Sinne, sondern wirkt auch „stadtpsychologisch“ positiv.

Weiterführende Informationen

„einfach – mehrfach“ – ein strategisches Projekt der Stadt Wien