Gesund älter werden in Wien
Ältere Menschen mit niedrigem sozioökonomischen Status sind häufiger krank. Das Projekt „Gesund älter werden in Wien“ soll die gesundheitliche Chancengerechtigkeit erhöhen.
Problemstellung und Ausgangslage
Ungünstige sozioökonomische Faktoren bezüglich Bildung, Beruf und Einkommen haben einen nachweisbaren, negativen Einfluss auf die Gesundheit. Zahlreiche Studien zeigen, dass Personen mit niedrigem sozioökonomischen Status wesentlich häufiger von altersbedingten gesundheitlichen Beeinträchtigungen – physisch, psychisch, kognitiv und funktional – betroffen sind, als Personen mit höherer Bildung und höherem Einkommen. Sie haben auch ein höheres Risiko, pflegebedürftig oder gebrechlich („frail“) zu werden.
„Gesund älter werden in Wien“ sollte einen Beitrag zur gesundheitlichen Chancengerechtigkeit im Alter leisten. Das Projekt der Wiener Gesundheitsförderung – WiG wurde von November 2017 bis Jänner 2020 in 9 Wiener Bezirken umgesetzt (3, 4, 7, 9, 11, 12, 14, 17, 23).
Ziele der Maßnahme
- Erreichen von Senior*innen, bei denen der Bedarf an Gesundheitsförderung am größten ist (unter anderem sozioökonomisch Benachteiligte, Einsame, Zugewanderte, Menschen mit Behinderungen)
- Partizipation der Zielgruppen bei der Maßnahmenentwicklung und -umsetzung sowie Hinführen der Zielgruppen zu bestehenden Angeboten im Umfeld
- Verbesserungen in Bezug auf seelische Gesundheit, soziale Teilhabe, Bewegungsverhalten, Gesundheitskompetenz und Lebensqualität
Inhalt, Herangehensweise und Methode
Das Projekt gliederte sich in 5 Phasen:
1. Stadtteilerhebungen: Sozialraumanalyse – Einbinden von Senior*innen mittels Stadtteilbegehungen und Fokusgruppen, Strukturen und Projekte erfassen
2. Kontaktphase: Erreichen der Zielgruppe und Beziehungsarbeit, Start von niederschwelligen Angeboten auf Bezirksebene (Grätzl-Cafés, lokale Kooperationen sichern)
3. und 4. Partizipatives Entwickeln und Umsetzen von Maßnahmen: Einbinden von rund 90 Multiplikator*innen, Förderung von Kleininitiativen in den Bereichen: seelische Gesundheit, soziale Teilhabe, Bewegung, Gesundheitskompetenz
5. Nachhaltigkeit sichern: Verankern auf Bezirksebene, bezirksübergreifender Austausch
Projekt-Info
Koordinierende Organisation: Wiener Gesundheitsförderung – WiG
Kooperationspartner*innen:
- Umsetzung: Arbeitsgemeinschaft aus Wiener Sozialdiensten, Wiener Hilfswerk – Nachbarschaftszentren, queraum.kultur- und sozialforschung, Universität Wien (Postgraduate Center und Institut für Soziologie)
- Kooperationspartnerschaften: Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser, VHS Erlaa, Verein „Mitten in Hernals”
- Evaluation: FH Campus Wien
Kontakt:
Mag.a Ursula Hübel
E-Mail: ursula.huebel@wig.or.at
Telefon: 01 4000 76972
Website: www.wig.or.at/schwerpunkte
Das Projekt wurde aus Mitteln des Landesgesundheitsförderungsfonds finanziert.
Das Projekt unterstützt folgendes Gesundheitsziel:
Ziel 3: Selbstständigkeit und Lebensqualität bis ins hohe Alter fördern und erhalten
Ziel 5: Gesundheitskompetenz der Wiener Bevölkerung stärken
Ziel 7: Psychosoziale Gesundheit der Wiener Bevölkerung stärken