Stadtrat Peter Hacker im Interview

„Gesundheit beim Wort genommen“ – Drei Fragen an: Peter Hacker

In der Reihe „Gesundheit beim Wort genommen“ stellen wir drei Fragen an Menschen, die sich für die Gesundheit der Wienerinnen und Wiener einsetzen. Diesmal zu Wort kommt der Wiener Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport, Peter Hacker.

Herr Hacker, die Wiener Gesundheitsziele wurden 2015 vom Gemeinderat beschlossen und sind ein Signal für eine zukunftsorientierte Gesundheitspolitik. Welche Herausforderungen sehen Sie aktuell für die Gesundheit der Wiener Bevölkerung?

Hacker: Neben den Dauerbrennern nichtübertragbarer, lebensstilassoziierter Krankheiten sowie chronischen Erkrankungen, auch als Folge demographischer Entwicklungen, sehe ich im Klimawandel ein neues gesundheitsrelevantes Thema. In dicht bebauten Gebieten ist im Sommer Hitze zunehmend für viele Wienerinnen und Wiener nicht nur unangenehm, sondern auch eine Belastung für die Gesundheit.

Wie geht die Stadt damit um, welche Strategien werden verfolgt?

Hacker: Gesundheit betrifft alle Politikressorts. Mit den Wiener Gesundheitszielen hat die Stadt einen Prozess ins Leben gerufen, der einen Health in All Policies-Ansatz verfolgt. Zentral ist dabei die Wiener Gesundheitsförderung mit ihren Schwerpunktthemen Ernährung, Bewegung und psychische Gesundheit, sowie ihrer settingorientierten Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und alten Menschen.

Wien hat mittlerweile rund 9,8 Mio. Quadratmeter Sportflächen – ohne Donauinsel, Marchfeldkanal, Prater und so weiter. Insgesamt gibt es in Wien mehr Sportflächen, als die Fläche der fünf kleinsten Bezirke Wiens zusammen. Wir wollen in Zukunft darauf schauen, dass Wienerinnen und Wiener, vor allem Kinder und Jugendliche, zu Bewegung animiert werden, um – und hier schließt sich der Kreis in meinem Ressort –  die Gesundheit der Wiener Bevölkerung zu erhöhen und dem Bereich der Prävention noch stärkeren Raum zu geben.

Ebenso wichtig ist aber auch der Sozialbereich: Damit Menschen möglichst lange selbständig zu Hause leben können, brauchen sie Unterstützung. Als Beispiele sind hier die mehrstündige Alltagsbegleitung oder erweitere Öffnungszeiten der Tageszentren der Stadt Wien zu nennen.

Und zum Klima: Das Programm InKA „Infrastrukturelle Anpassung an den Klimawandel“, geleitet von der Stadtbaudirektion und der Abteilung für Umweltschutz, bündelt das Wissen und die Möglichkeiten verschiedener Dienststellen, um die Stadt für immer heißer werdende Sommer zu rüsten. Neue Parks, höhere Förderung für Fassaden- und Dachbegrünungen, neue gratis Badestrände, Nebelduschen und noch mehr Bäume bringen Abkühlung in die Stadt. Der „Wiener Hitzeratgeber“ informiert umfassend über alle Themen rund um „Hitze in der Stadt“.

Wie kann eine bunte Stadt wie Wien, Menschen mit unterschiedlichen Lebensstilen und Bedürfnissen unterstützen, ihr Gesundheitspotenzial zu erhalten?

Hacker: Als Gesundheitsstadtrat setze ich mich dafür ein, dass alle Wienerinnen und Wiener möglichst lange gesund leben können. Die Chance auf ein gesundes langes Leben in Wien darf nicht von Geschlecht, Herkunft, Bildung oder Einkommen abhängen. Die Stadt Wien hat hier für Rahmenbedingungen zu sorgen, die gesundheitliche Chancengerechtigkeit garantieren.

Weiterführende Informationen

Sportstätten der Abteilung Sport Wien (MA 51)
Cooles Wien – Maßnahmen gegen Hitzeinseln
Wiener Hitzeratgeber
InKA – Infrastrukturelle Anpassung an den Klimawandel